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Antrag 405/II/2019 Ini 05 - Solidarität mit der chilenischen Zivilgesellschaft

26.10.2019

## Demokratischer Dialog statt autoritäre Gewalt 

Seit dem vergangenen Wochenende hat die Regierung von Präsident Sebastián Piñera den Ausnahmezustand und eine nächtliche Ausgangssperre ausgerufen. Die Polizei und das Militär gehen wie zuletzt während der Militärdiktatur von Augusto Pinochet im Jahr 1987 mit einer massiven Brutalität gegen die Zivilgesellschaft vor. Angesichts der mindestens 18 Toten und unzähligen Verletzten ist dieses Vorgehen trotz der teils unruhiger Proteste absolut unverhältnismäßig. Es spiegelt die bisherige Unfähigkeit dieser Regierung wieder, die verschiedenen Akteure der Zivilgesellschaft aus sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und  der indigenen Bevölkerung an einen runden Tisch zu bringen. Die gegenwärtige Situation im Land erinnert an die Zustände zu Zeiten der Militärdiktatur. Dazu darf es nicht erneut kommen! Wir fordern die Regierung zur Einberufung eines Runden Tischs mit allen Vertreter*innen der Zivilgesellschaft auf, um auf demokratischen Weg die gegenwärtige Krise in Chile zu lösen. 

 

## Wir stehen an der Seite der friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten. 

Die chilenische Regierung muss demokratische Grundrechte wie das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit achten. Demonstrationen müssen möglich sein – ohne dabei Angst um Leib und Leben zu haben.

 

## Wir fordern ein Ende der Gewalt durch das Militär und unabhängige Beobachter zur Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen  

Das Militär geht landesweit gegen Demonstrantinnen und Demonstranten vor. Dies wird durch die Aussage des Präsidenten befeuert, dass sich das Land “im Krieg” befände. Menschenrechtsbeobachter sind besorgt wegen der Situation im Land und dem gewaltsamen Umgang des Militärs mit den Demonstrant*innen – darunter auch zahlreiche Minderjährige. Des Weiteren berichten zahlreiche Frauen von sexuellen Belästigungen. Die Ausgangssperre mit dem Einsatz von Schusswaffen durchgesetzt.

 

Die Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, die Sozialdemokratin und ehemalige Präsidentin Michelle Bachelet, hat nun sogar entschieden, ein Team nach Chile zu schicken, um die Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen. Die Foltervorwürfe und die Todesfälle der vergangenen Tage müssen dringend durch unabhängige Beobachter untersucht werden.

 

Wir fordern den sozialdemokratischen Außenminister Heiko Maas auf, sich gegenüber der chilenischen Regierung für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen. Es darf zu keinen weiteren Menschenrechtsverletzungen kommen. Die Gewalt muss unverzüglich aufhören.  

 

Michelle Bachelet hat in Ihrer Funktion als Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte bereits Anfang der Woche die politischen Akteure und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft aufgefordert, Gespräche zu führen. Wir fordern, dass die chilenische Regierung ernsthaft in einen Dialog mit den Gewerkschaften und den Vertreter*innen der Zivilgesellschaft tritt.

 

## Wir stehen an der Seite der Gewerkschaften, die sich für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einsetzen und aktuell dafür Repressalien befürchten müssen.

In den Protesten entlädt sich die jahrzehntelang angestaute Wut der Bevölkerung. Das neoliberale Wirtschaftssystem, welches noch unter der Diktatur von Pinochet etabliert wurde, wurde seit dem Ende der Diktatur nicht verändert.  Es bestehen weiterhin hohe soziale Ungleichheiten im Land. Die Fahrpreiserhöhung Anfang Oktober war nur die Spitze des Eisberges.

Antrag 404/II/2019 Ini 04 - Menschenhandel bekämpfen, Rechte von Sexarbeiter*innen stärken, Sexkaufverbot ablehnen

26.10.2019

die Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion und die sozialdemokratischen Mitglieder der Bundesregierung werden aufgefordert, das ProstSchG ab dem Jahr 2020 ausführlich zu evaluieren und entsprechend der Ergebnisse anzupassen und zu überarbeiten. Im Zuge dessen soll die Perspektive von in der Sexarbeit tätigen Personen einbezogen werden, um Regulierungsmaßnahmen bedarfsgerecht auszugestalten. Verbote oder neue, restriktive Maßnahmen sollen nicht eingeführt werden, ohne deren Wirksamkeit im Zuge der Evalutauion zu prüfen und festzustellen.

Antrag 140/II/2019 Europäischer Feiertag

23.09.2019

Die SPD-Bundestagsfraktion und die EU-Abgeordneten der SPD in der europäischen S&D-Fraktion werden aufgefordert, sich dafür einzusetzen den Europatag am 9. Mai zu einem europaweiten Feiertag zu machen.

 

 

Antrag 283/II/2019 Gerechtere Belastung der Verkehrsträger mit Steuern und Abgaben nach CO2-Ausstoß

23.09.2019

Die Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion werden aufgefordert, die ungerechte Belastung der Verkehrsträger in Deutschland mit Steuern und Abgaben zu beenden und folgende Einzelmaßnahmen umzusetzen, mit denen die finanzielle Belastung konsequenter nach dem CO2-Ausstoß ausgerichtet wird:

 

  1. Befreiung der Eisenbahnen von der Stromsteuer
  2. Befreiung der Eisenbahnen von der EEG-Umlage
  3. Weiterentwicklung des CO2-Zertifikatehandelsim Bereich Verkehr:-Erhöhung der Belastung des Flugverkehrs im CO2-Zertifikatehandel auf 100%-Berücksichtigung des verbrennungsmotorbetriebenen Individualverkehrs im CO2-Zertifikatehandel
  4. Reduzierung der Mehrwertsteuersätze bei Bahntickets:-Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf 7% bei Fahrten im Inland-keine Mehrwertsteuer bei grenzüberschreitenden Fahrten
  5. Entwicklung der Luftverkehrsabgabe zu einer Flugmaut

 

Antrag 204/II/2019 Aufhebung von § 109 StGB

23.09.2019

Die sozialdemokratischen Abgeordneten des Bundestages werden aufgefordert, einen Antrag auf Aufhebung des § 109 StGB in den Bundestag einzubringen.