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Antrag 59/I/2019 Wohnungsneubau stärken – Mieten stabil halten

24.02.2019

Den Berliner Wohnungsmarkt zu stabilisieren und Mieten für die Bevölkerung mit dem Dreiklang „Bauen – Kaufen – Deckeln“ bezahlbar zu halten, ist die richtige Strategie.

Hierfür benötigen wir alle Partnerinnen und Partner in der Wohnungswirtschaft: die städtischen Wohnungsgesellschaften, die Wohnungsbaugenossenschaften und weiterhin private Vermieterinnen und Vermieter. Die städtischen Wohnungsgesellschaften haben bereits große Verantwortung übernommen, um neu zu bauen und Bestände durch Zukauf in Neubau- oder Milieuschutzgebieten zu erweitern. Stärker als bisher sollte das Potenzial der Wohnungsbaugenossenschaften genutzt werden. Ihnen wurden bisher zu wenige Grundstücke des Landes Berlin für den Neubau angeboten. Diese sollten auf zu kleinen Grundstücken und nur in komplexen Konzeptverfahren zur Verfügung gestellt werden.

Wir fordern daher:

  1. Den Wohnungsbaugenossenschaften sollten in der Gesamtstadt mehr und größere Grundstücke zum Bau neuer genossenschaftlicher Wohnungen angeboten werden. Die Grundstücke sollten zum Verkehrswert angeboten, ein Vorkaufsrecht des Landes für den Fall des Wiederverkaufs gesichert werden.
  2. Der Senat soll nicht nur Wohnungen für den kommunalen Wohnungsbestand zurückkaufen, sondern auch stärker als bisher Bauland ankaufen.
  3. Grundstücke im Brandenburger Umland im Eigentum des Landes Berlin sollten ebenfalls für Wohnungsneubau durch städtische Gesellschaften und/oder Wohnungsbaugenossenschaften zur Verfügung gestellt werden.
  4. Baurechtlich sollen Möglichkeiten geschaffen werden, die Genehmigung von Bebauungen zu befristen, um zu erreichen, dass die Spekulation mit Grundstücken, die über Baurecht verfügen, beendet wird. Die Ausnutzung von Baurecht muss gefördert werden, nicht das Nichtstun.
  5. Weitere Maßnahmen zur Senkung von Neubaukosten und Modernisierungskosten sollten angestrebt werden. Der zuständige Fachausschuss der Berliner SPD wird gebeten, Vorschläge dafür zu diskutieren.

 

Antrag 77/I/2019 Wohnungsbaugenossenschaften auf dem Güterbahnhofgelände Köpenick berücksichtigen

24.02.2019

Die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhauses sowie des Senates von Berlin werden aufgefordert, Wohnungsbaugenossenschaften stärker als bisher geplant beim Wohnungsneubau auf dem Gelände des Entwicklungsgebietes Güterbahnhof Köpenick zu berücksichtigen und beispielsweise zu fordern, dass Wohnungsbaugenossenschaften die Möglichkeit erhalten, mindestens 50 Prozent der geplanten Neubauwohnungen zu realisieren. Die Grundstücke sollten zum Verkehrswert angeboten, ein Vorkaufsrecht des Landes für den Fall des Wiederverkaufs gesichert werden.

Antrag 58/I/2019 Do the right thing! Das Richtige tun: Mietenpolitik entschlossen anpacken

24.02.2019

Das Thema Mieten ist nicht nur wegen eines aktuell in Berlin anstehenden Volksbegehrens ein extrem wichtiges Problem, zu dessen Lösung sozialdemokratische Politik entscheidend beitragen muss. Denn mehr und mehr werden die immer stärker steigenden Mieten – für Privatwohnungen ebenso wie für Flächen und Gebäude für Gewerbetreibende – zu der sozialen Frage des 21. Jahrhunderts.

Die SPD macht es sich aber nicht so einfach, sich einer bestehenden Initiative für ein Enteignungs-Volksbegehren anzuschließen. Erst recht nicht, um dann im Erfolgsfall Abermillionen Euro an Steuermitteln für die Entschädigung enteigneter Wohnungsfirmen zu zahlen und sich so der Finanzmittel für den dringenden Neubau von bezahlbarem Wohnraum zu entledigen.

Stattdessen will die SPD Berlin:

  • Ein Mietenmoratorium / entsprechende Modelle eines Mietpreisdeckels sind schnell in Landesrecht umzusetzen.
  • Details für ein verfassungskonformes Konzept dazu soll für die SPD- Abgeordnetenhaus-Fraktion ebenso von der Kreis- und Landes-Kommission zu Wohnen / Mieten ausgearbeitet werden unter Einbeziehung von Fachleuten und Abgeordneten
  • Gleiches werden sie ausarbeiten für eine Konzeption zum Stopp für Bestandsmieten wie auch für deutlich mehr Neubauten in Berlin und in Pankow
  • Ebenso wird eine Strategie erarbeitet zum Erhalt, zur Ausweitung und zum Neubau eines geschützten Wohnungssektors.
  • Diese Konzepte und Gesetzesinitiativen werden zügig in Fachveranstaltungen für Mietenden-Initiativen, GenossInnenschaften, sowie Fachleute vorgestellt und münden dann in einer oder mehrerer Großveranstaltungen für Mietende, wo für gesellschaftliche Unterstützung für diese Initiativen geworben wird.
  • Das Volksbegehren fordert ein „Gesetz zur Überführung von Immobilien sowie Grund und Boden in Gemeineigentum zum Zwecke der Vergesellschaftung nach Art. 15 Grundgesetz“. Mit einem solchen Gesetz würde in Deutschland Neuland betreten. Wir fordern den Senat von Berlin auf, ein entsprechendes Gutachten erstellen zu lassen, dass erörtert, wie ein solches Gesetz aussehen könnte, und welche juristischen Auseinandersetzungen in Folge zu erwarten wären.

 

Antrag 68/I/2019 Kommunale Strukturen schaffen und stärken - Vorbereitung für die älter werdende Gesellschaft treffen (2)

24.02.2019

Einrichtung eines Kieztreffs/ Stadtteilzentren/ Bürgerläden

Kernstück dieser Planung ist die Einrichtung mindestens eines landesgeförderten Kieztreffs / Stadtteilzentrums / Bürgerladens in jeder BR. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die BR in Einwohner*innenzahl und Fläche sehr unterschiedlich sind. Vor allem letzteres ist mit sehr weiten Wegen verbunden und für ältere Menschen oft ein unüberwindbares Hindernis. Jedes Zentrum muss mindestens einen Gruppenraum, einen Versammlungsraum und ein Büro enthalten und wird mit einer festen Personalstelle ausgestattet. Miet- und Gebäudekosten sowie Sachmittel sind auskömmlich zu finanzieren. Die Treffpunkte können in öffentlicher oder freier Trägerschaft eingerichtet werden.

 

In allen Neubaugebieten sind solche Stadtteilzentren bereits im Bebauungsplan verpflichtend an zentraler Stelle vorzusehen und bei der Umsetzung auch zu realisieren.

 

Nachbarschaftliche Strukturen sind ein existentiell notwendiger Bestandteil in der älter werdenden Gesellschaft neben stationärer, teilstationärer und ambulanten Pflege. Sie haben die Aufgabe,

  • ehrenamtliches Engagement zu initiieren und zu unterstützen und so der Vereinsamung entgegenzuwirken,
  • nachbarschaftliches Miteinander und gegenseitige Hilfe innerhalb und zwischen den Generationen zu fördern und so zum aktiven Leben und der Teilhabe älterer Menschen beizutragen,
  • dadurch auch das Verbleiben in der eigenen Häuslichkeit zu verlängern,
  • das Verständnis und den Umgang mit dementiell erkrankten älteren Menschen in alle Bereiche der Kommune zu tragen,
  • aber auch ausreichend professionelle Unterstützung für pflegende Angehörige vor zu halten und sie zu entlasten, dazu bedarf es der engen Verzahnung mit den Pflegekassen und entsprechenden Beratungsstellen (bspw. Pflegestützpunkte).

 

Ohnehin sind Kieztreffs. Mehgenerationenhäuser und Stadtteilzentren für jeden Kiez ein wichtiger Bestandteil um das Zusammenleben zu organisieren und Partizipation nicht nur für Senior*innen sondern für alle Altersgruppen zu ermöglichen.

 

Weitere Aufgaben sind zum Beispiel die Vernetzung der in der BR vorhandenen Akteure, die Koordinierung von Aktivitäten und Aktionen im Stadtteil, die Entwicklung und Unterstützung verschiedener Formen der Bürgerbeteiligung und die Information der Einwohnerschaft über relevante Vorhaben des Landes/Bezirks in der Bezirksregion.

Antrag 67/I/2019 Keine Immobilienkäufe per Barzahlung

24.02.2019

Die SPD fordert ihre Vertreter*innen in der Bundes- und in Landesregierungen sowie ihre Mandatsträger*innen in Bundes- und Länderparlamenten auf, sich für die Abschaffung von Immobilienkäufen mittels Barzahlung einzusetzen.