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Antrag 77/III/2016 Ein Recht auf Kultur - Kultur für Alle!

22.11.2016

Wir setzen uns für eine inklusivere und sozial gerechtere Kulturpolitik ein und fordern daher

  • einen kostenfreien Zugang zu staatlichen Museen, Ausstellungen und öffentlichen Theaterhäusern für Studierende, Auszubildende, Schüler*innen und Transferleistungsempfänger*innen.
  • einen Wochentag mit kostenfreiem Zugang zu staatlichen Museen und Galerien für alle.
  • die Förderung kultureller Projekte an Bildungseinrichtungen.
  • eine stärkere Einbindung und Förderung von Kulturschaffenden mit Migrationsbiographie in die Kunst- und Theaterszene Berlins.
  • die finanzielle Stärkung inklusiver Projekte und die Anpassung des Arbeitsentgelts auf ein gleiches Niveau.
  • Gender Mainstreaming und interkulturelle Aspekte berücksichtigen sowie Gender Budgeting anwenden
  • Bei subventionierten kulturellen Einrichtungen muss es einen Haustarif für die dort auftretenden Künstler*innen geben. – der Mindestlohn muss flächendeckend für die Kreativ-und Kulturwirtschaft und v.a. für die Arbeit in Behindertenwerkstätten gelten.

 

Antrag 43/III/2016 Gegen jeden Antisemitismus! – Keine Zusammenarbeit mit der antisemitischen BDS -Bewegung ("Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen für Palästina")!

22.11.2016

 

Forderungen

  • Für Israel muss gelten, was für alle Staaten gilt: Wir stehen solidarisch zu Israel, die Anerkennung von Israels Recht auf Existenz und Selbstverteidigung ist für uns nicht verhandelbar.
  • Wir verurteilen den weitverbreiteten antizionistischen Antisemitismus aufs Schärfste und werden alles daransetzen, ihn zu enttarnen und mit allen Mitteln zu bekämpfen.
  • Wir stellen uns gegen die antisemitische BDS-Kampagne und jedes ihrer vermeintlichen Ziele.
  • Wir kämpfen gegen jeden Antisemitismus, egal, wo und wie er sich äußert. Deswegen setzen wir uns in Deutschland gegen die BDS-Kampagne ein.
  • Demzufolge wird sich keine Gliederung der Jusos an der BDS-Kampagne beteiligen oder Formate (Veranstaltungen, Ausstellungen, Demonstrationen, usw.), an der die BDS-Bewegung beteiligt ist, unterstützen.
  • Wo wir Jusos in Bündnissen vertreten sind, setzen wir uns gegen jegliche Form der Kooperation mit Vereinigungen die Unterstützer*innen der BDS-Kampagne sind, ein. Unserem Verständnis nach, brauchen wir keine Querfront um unsere gesellschaftlichen Forderungen zu erreichen.
  • Die Resolution in der International Union for Socialist Youth (kurz IUSY) u.a. die einzelnen Gliederungen unter dem Dach der IUSY auffordert die nationalen BDS-Kampagnen zu unterstützen, weisen wir mit dem Beschluss dieses Antrags entschieden zurück.
  • Weiterhin werden wir uns in Zukunft mit der BDS-Kampagne in ihrer Ausprägung in verschiedenen Ländern und Regionen beschäftigen.

 

Antrag 42/III/2016 Ausländergesetz

22.11.2016

Die Verwaltungsvorschriften des Bundes und der Länder zur Durchführung des Ausländergesetzes zu § 5 Abs. 1 Nr. 1 AufenthG werden dahingehend geändert, dass von einer Lebensunterhaltssicherung für nachziehende Familienmitglieder abzusehen ist, wenn das zum Nachzug berechtigende Familienmitglied (Zusammenführender) seit mehr als 10 Jahren in Deutschland lebt, einer Volltagsbeschäftigung nachgeht, aber den Lebensunterhalt der nachziehenden Familie dennoch nicht sichern kann.

Antrag 41/III/2016 Kein Vollverschleierungsverbot in Deutschland!

22.11.2016

Neufassung der Jusos:

 

Wir fordern: Kein Vollverschleierungsverbot in Deutschland!

 

Konservative und rechtspopulistische Kräfte fordern immer wieder ein Verbot der Vollverschleierung in Deutschland.

 

Doch man muss Vollverschleierung nicht unterstützen, um festzustellen, dass die Forderung nach ihrem Verbot dennoch vor allem der politischen Propaganda dient und am Bedarf von betroffenen Frauen* völlig vorbei geht.

 

Ohne Zweifel hemmt eine Vollverschleierung die Kommunikationsfähigkeit und gesellschaftliche Teilhabe von Frauen*. Es ist nicht wünschenswert, dass sich Frauen* auf diese Weise isolieren, sondern wir wünschen uns eine Gesellschaft in der alle Frauen* gleichgestellt und frei sind. Grundsätzlich stellen wir uns gegen jeden Versuch, Frauen* vorschreiben zu wollen, was sie zu tragen haben.

 

Ein Zwang zur Vollverschleierung ist zu verurteilen. Die patriarchalen Kontexte, welche dazu führen, dass Frauen* dem Zwang ausgesetzt sind sich verschleiern zu müssen, müssen aufgebrochen werden.

 

Ein gesetzliches Verbot der Vollverschleierung ist dafür jedoch nicht das geeignete Mittel. Vielmehr hätte ein solches Verbot für Frauen*, wenn sie tatsächlich von Zwang betroffen sind, weitere negative Effekte. Statt den Schleier abzulegen würden die Frauen* komplett zu Hause bleiben müssen und wären für Unterstützungsangebote kaum mehr zu erreichen. Sie wären einer kompletten Isolation von der Umwelt ausgesetzt. Mehr noch, die Erfahrungen mit dem Vollverschleierungsverbot in Frankreich zeigen, dass die gegebenenfalls fällig werdenden Bußgelder mit Hilfe von konservativen Mäzenen im Ausland gezahlt werden, was zu einer weiteren langfristigen Abhängigkeit führen kann.

 

Wir wollen stattdessen den gesellschaftlichen Faktoren entgegenwirken, die einen Zwang zur Vollverschleierung ausüben können. Dies gilt insbesondere für patriarchale Unterdrückung und die Dominanz konservativer religiöser Strömungen. Über Angebote der sozialen Arbeit, Informationskampagnen und empowernde Programme sollten, auch in Kooperation mit progressiven muslimischen Verbänden, betroffene Frauen* dazu ermutigt und unterstützt werden, sich gegen Unterdrückung zu wehren. Ziel muss es sein, diesen Frauen* zu helfen, anstatt sie mit Verboten zu stigmatisieren.

 

Die Anzahl der vollverschleierten Frauen* in Deutschland ist zudem relativ gering, die hier lebenden Burka-Träger*innen lassen sich an einer Hand abzählen und auch die Niqab ist mit wenigen hundert (geschätzt werden etwa 300) Trägerinnen* deutschlandweit kaum verbreitet.

 

Es handelt sich bei der Forderung um ein Vollverschleierungsverbot also bestenfalls um Symbolpolitik, um eine verbale Abgrenzung vom Islam voranzutreiben. Populistische Kräfte nutzen diese Debatte als Vorwand um ihren Rassismus und ihre Islamfeindlichkeit zu propagieren, Vorurteile gegen Muslime zu schüren und die Stimmung anzuheizen.

 

Die Debatte über die knapp 300 vollverschleierten Frauen* in Deutschland wird so geführt, dass die 99 Prozent der nicht vollverschleierten Muslima in Deutschland  ebenfalls in die Defensive und in eine Rechtfertigungslage geraten, während Frauen* die tatsächlich von einem Zwang betroffen sein sollten selbst von der Umsetzung dieser Forderung keinerlei Unterstützung zukäme. Auch die französische Muslimverbände berichten, dass seit dem Verbot die Aggressionen gegenüber verschleierten Frauen generell zugenommen, das Gesetz biete inzwischen vielen einen „legalen Deckmantel, verschleierte Frauen anzupöbeln“.

 

Ein Verbot sehen wir somit nicht als zielführend sondern als gesellschaftlich schädlich.Vielmehr müssen wir anfangen auf politischer sowie gesellschaftlicher Ebene Möglichkeiten und Angebote zu schaffen, mit denen Frauen* im Falle eines (Vollverschleierungs-) Zwängen in der Familie geholfen werden kann.

Antrag 40/III/2016 Flexibles Ruhestandseintrittsalter für Berliner Polizisten

22.11.2016

Die SPD-Mitglieder des Senats und des Abgeordnetenhauses von Berlin werden aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass für Berliner Polizeibeamte eine flexible Ruhestandseingangsregelung geschaffen wird.