Antrag 45/II/2022 Sprachförderung ab der KiTa stärken, statt abschaffen!

Status:
Erledigt

Sprache öffnet und verschließt Türen, dabei ist es sowohl wichtig, was aber auch wie wir sprechen. Doch Sprachen müssen erlernt, verfestigt und weitergebildet werden, und zwar von jung bis alt. Somit fängt der Spracherwerb und die Sprachbildung auch richtigerweise in der Kita an. Gerade in der derzeitigen Situation muss dabei die Sprachförderung von Kindern ein zentrales Anliegen sein, denn die Pandemie hat auch hier nachhaltige Spuren hinterlassen.

 

Dafür gibt es ein bundesweites Programm: „Sprach-Kitas“. Ziel dieses Programms ist, Kinder mit besonderem sprachlichem Förderbedarf zu unterstützen. Allein in Berlin profitieren davon mehr als 300 Kindertagesstätten; der Förderumfang beträgt 2022 rund 13,2 Millionen Euro. In ganz Deutschland profitieren von diesem Programm so mehr als 500.000 Kinder.

 

Hierdurch konnte mehr Personal eingestellt werden, gezielte (auch digitale) Materialien beschafft und die inklusive Pädagogik in der Kita gestärkt werden.

 

Doch nun soll dieses Programm, welches zum Ende des Jahres ausläuft, nicht verlängert werden. Die genannten Fördermittel würden also wegfallen. Dies wiederum hätte verheerende Konsequenzen, gerade für die Sprachbildung in den Kitas.

 

Deshalb fordern wir alle SPD Mitglieder in den Landtagen, der Bürgerschaft und des Abgeordnetenhauses sowie der Landesregierungen, des Bundestages und der Bundesregierung auf, sich für den Erhalt des Förderprogramms und dessen Überführung in ein dauerhaftes Regelangebot einzusetzen. Eine zeitlich begrenzte Fortsetzung als Modellprojekt ist weder inhaltlich noch verfassungsrechtlich vermittelbar. Denn wie es auf der Seite des Bundesministeriums schon richtigerweise heißt: Sprache ist ein Schlüssel, durch sie erschließen wir uns die Welt, treten mit Menschen in Kontakt und eignen uns Wissen an. Diesen Schlüssel sollten alle Kinder dauerhaft in ihren Händen halten dürfen. Zudem fordern wir eben diese auf, dass das Programm „Sprach-Kitas“ erweitert wird. Denn viele Kinder wachsen meist mit mehreren Sprachen auf und alle diese Sprachen sind gleichermaßen förderungsbedürftig. Das jetzige Programm sieht den Förderungsbedarf jedoch nur an der deutschen Sprache orientiert. Wir wollen jedoch ein multiperspektivischen Sprachförderungsansatz, weshalb bei der Weiterführung des Programms auch inklusive und personelle nicht- deutsche Sprachbildungsangebote (unter anderem Fremdsprachen und die Deutsche Gebärdensprache) gefördert werden sollte.

Empfehlung der Antragskommission:
Erledigt bei Annahme 42/II/2022 (Konsens)