Antrag 129/II/2022 Reduzierung von Narkosegasen an Berliner Kliniken

Status:
Annahme mit Änderungen

Wir fordern die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhauses und des Senats auf, sich für die effektivere Reduzierung des Einsatzes von Narkosegasen im Gesundheitswesen im Land Berlin einzusetzen. Kliniken im Land Berlin sollen zukünftig Narkosegasfilter einsetzen und auf besonders klimaschädliche Narkosegase verzichten.

 

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in der Fassung der AK (Konsens)
Fassung der Antragskommission:

Wir fordern die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhauses und des Senats auf, sich für die effektive Reduzierung von Narkosegasemissionen im Gesundheitswesen durch den Gebrauch von Narkosegasfiltern in Krankenhäusern und Arztpraxen einzusetzen. Sofern dies möglich und medizinisch vertretbar ist, sollen die Kliniken im Land Berlin  auf besonders klimaschädliche Narkosegase zu verzichten.

Beschluss: Annahme in der Fassung der AK
Text des Beschlusses:

Wir fordern die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhauses und des Senats auf, sich für die effektive Reduzierung von Narkosegasemissionen im Gesundheitswesen durch den Gebrauch von Narkosegasfiltern in Krankenhäusern und Arztpraxen einzusetzen. Sofern dies möglich und medizinisch vertretbar ist, sollen die Kliniken im Land Berlin  auf besonders klimaschädliche Narkosegase zu verzichten.

Beschluss-PDF:
Stellungnahme(n):
Stellungnahme Senat 2024:

In Berliner Kliniken werden in der Regel verschiedene Narkosegase eingesetzt, darunter vor allem Isofluran, Desfluran und Sevofluran.
Hinsichtlich ihrer Klimaverträglichkeit gibt es einige Aspekte zu berücksichtigen:

Treibhausgasemissionen:
Narkosegase können Treibhausgasemissionen verursachen, insbesondere Desfluran, das als das klimaschädlichste der gängigen Narkosegase gilt.

Abfallentsorgung:
Die Entsorgung von nicht verbrauchten Narkosegasen kann Umweltauswirkungen haben, daher ist eine ordnungsgemäße Entsorgung wichtig.

Energieverbrauch:
Die Herstellung und Lieferung von Narkosegasen erfordert Energie, die je nach Quelle klimaschädlich sein kann.

Um die Klimaauswirkungen von Narkosegase in Krankenhäusern zu verringern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, darunter:
Die Verwendung von Narkosegasmischungen mit einem niedrigeren Treibhauspotenzial, wie z.B. Sevofluran anstelle von Desfluran, wenn dies medizinisch vertretbar ist.
Die Optimierung des Gasverbrauchs, um den Einsatz und die Emissionen zu reduzieren.
Die Entwicklung und Implementierung von Recycling- oder Rückgewinnungsverfahren für nicht verbrauchte Narkosegase.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Klimaverträglichkeit von Narkosegasen nicht allein von den Kliniken in Berlin abhängt, sondern auch von nationalen und internationalen Vorschriften sowie von der Verfügbarkeit von Alternativen auf dem Markt. Grundsätzlich obliegt die Entscheidung und Überwachung über die eingesetzten Narkosegase und eventuelle Maßnahmen zur Steigerung der Klimaneutralität den entsprechenden Bundesbehörden sowie dem Klinikmanagement im Rahmen der eigenen wirtschaftlichen Steuerung.

Stellungnahme AH-Fraktion 2024:

Die Verbesserung der Krankenhausinfrastruktur unter dem Gesichtspunkt der Klimafreundlichkeit ist ein Anliegen, das für die SPD-Fraktion von besonderer Bedeutung ist. Das konkrete im Antrag benannte Anliegen konnte von der Fraktion noch nicht bearbeitet werden.
Überweisungs-PDF: