Antrag 63/I/2022 Politische Bildung als allgemeiner Teil der Lehrkräfteausbildung

Status:
Annahme mit Änderungen

Von den drei fächerübergreifenden Unterrichtsbestandteilen Sprach-, Medien- und politische Bildung hat nur erstere einen festen Platz in der Berliner Lehrkräftebildung. Sich näher mit Sprachbildung zu beschäftigen, ist für angehende Lehrkräfte zweifellos unverzichtbar. Doch wie Schüler*innen ohne entsprechende Sprachkenntnisse einen schweren Stand im Berufsleben haben, so gehört auch die demokratische Bildung zu den Voraussetzungen um sich allgemein in unserer demokratischen Gesellschaft bewegen und behaupten können. Demokratische Bildung ist uns deshalb ein zentrales Anliegen. Wir müssen uns verstärkt damit auseinandersetzen.

 

Politische Bildung ist daher mehr als das Unterrichtsfach. Sie ist wesentlich dafür, dass sich Schüler*innen in unserer Demokratie zu mündigen Bürger*innen entwickeln. Sie muss deshalb in allen Fächern und über den Unterricht hinaus in die schulische Bildung und in das Schulleben einbezogen werden. Das Schulfach “Politische Bildung” verschafft hingegen andere Fachlehrer*innen tendenziell eine Ausrede, sich weniger eingehen darum zu kümmern. Schüler*innen sehen in der politischen Bildung häufig nur ein Schulfach unter vielen – und im Gegensatz zu z.B. Deutsch nicht mal ein Hauptfach. Politische Bildung muss fächerübergreifend im Unterricht systematischer integriert und expliziter adressiert werden. Dafür brauchen die Lehrkräfte die entsprechende Ausbildung.

 

Darum fordern wir Politische Bildung neben den derzeit bestehenden Fortbildungsangeboten auch verpflichtend in die Lehrkräftebildung zu integrieren. Wir appellieren an die SPD, dass die Konzeption der politischen Bildung im allgemeinen Bachelor of Education Berücksichtigung findet.

 

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in der Fassung der AK (Konsens)
Fassung der Antragskommission:

Aktualisierte Fassung der AK:

Von den drei fächerübergreifenden Unterrichtsbestandteilen Sprach-, Medien- und politische Bildung hat nur erstere einen festen Platz in der Berliner Lehrkräftebildung. Sich näher mit Sprachbildung zu beschäftigen, ist für angehende Lehrkräfte zweifellos unverzichtbar. Doch wie Schüler*innen ohne entsprechende Sprachkenntnisse einen schweren Stand im Berufsleben haben, so gehört auch die demokratische Bildung zu den Voraussetzungen um sich allgemein in unserer demokratischen Gesellschaft bewegen und behaupten können. Demokratische Bildung ist uns deshalb ein zentrales Anliegen. Wir müssen uns verstärkt damit auseinandersetzen.

Politische Bildung ist daher mehr als das Unterrichtsfach. Sie ist wesentlich dafür, dass sich Schüler*innen in unserer Demokratie zu mündigen Bürger*innen entwickeln. Sie muss deshalb in allen Fächern und über den Unterricht hinaus in die schulische Bildung und in das Schulleben einbezogen werden. Das Schulfach “Politische Bildung” verschafft hingegen andere Fachlehrer*innen tendenziell eine Ausrede, sich weniger eingehen darum zu kümmern. Schüler*innen sehen in der politischen Bildung häufig nur ein Schulfach unter vielen – und im Gegensatz zu z.B. Deutsch nicht mal ein Hauptfach. Politische Bildung muss fächerübergreifend im Unterricht systematischer integriert und expliziter adressiert werden. Dafür brauchen die Lehrkräfte die entsprechende Ausbildung.

Darum fordern wir Politische Bildung neben den derzeit bestehenden Fortbildungsangeboten auch verpflichtend in die Lehrkräftebildung zu integrieren.

Die Schüler*Innenvertretung soll strukturelle und finanzielle Stärkung erfahren, da sie elementarer Teil der demokratischen Schule ist. Die Schulgemeinschaft soll gemeinsam Leitlinien für das pädagogische Miteinander zwischen Lehrkräften und Schüler*innen erarbeiten.

Beschluss: Beschluss des Parteitags
Text des Beschlusses:

Von den drei fächerübergreifenden Unterrichtsbestandteilen Sprach-, Medien- und politische Bildung hat nur erstere einen festen Platz in der Berliner Lehrkräftebildung. Sich näher mit Sprachbildung zu beschäftigen, ist für angehende Lehrkräfte zweifellos unverzichtbar. Doch wie Schüler*innen ohne entsprechende Sprachkenntnisse einen schweren Stand im Berufsleben haben, so gehört auch die demokratische Bildung zu den Voraussetzungen um sich allgemein in unserer demokratischen Gesellschaft bewegen und behaupten können. Demokratische Bildung ist uns deshalb ein zentrales Anliegen. Wir müssen uns verstärkt damit auseinandersetzen.

Politische Bildung ist daher mehr als das Unterrichtsfach. Sie ist wesentlich dafür, dass sich Schüler*innen in unserer Demokratie zu mündigen Bürger*innen entwickeln. Sie muss deshalb in allen Fächern und über den Unterricht hinaus in die schulische Bildung und in das Schulleben einbezogen werden. Das Schulfach “Politische Bildung” verschafft hingegen andere Fachlehrer*innen tendenziell eine Ausrede, sich weniger eingehen darum zu kümmern. Schüler*innen sehen in der politischen Bildung häufig nur ein Schulfach unter vielen – und im Gegensatz zu z.B. Deutsch nicht mal ein Hauptfach. Politische Bildung muss fächerübergreifend im Unterricht systematischer integriert und expliziter adressiert werden. Dafür brauchen die Lehrkräfte die entsprechende Ausbildung.

Darum fordern wir Politische Bildung neben den derzeit bestehenden Fortbildungsangeboten auch verpflichtend in die Lehrkräftebildung zu integrieren.

Die Schüler*Innenvertretung soll strukturelle und finanzielle Stärkung erfahren, da sie elementarer Teil der demokratischen Schule ist. Die Schulgemeinschaft soll gemeinsam Leitlinien für das pädagogische Miteinander zwischen Lehrkräften und Schüler*innen erarbeiten.

Beschluss-PDF:
Stellungnahme(n):
Stellungnahme Senat 2024:

Politische Bildung ist derzeit im überfachlichen Wahlbereich bzw. als Wahlpflichtfach, abhängig vom Angebot der Hochschule, möglich in das Lehrkräftestudium zu integrieren. Für eine stärkere Verankerung der politischen Bildung in das Lehrkräftestudium werden von der Senatsverwaltung gegenwärtig weitere Reformen angestoßen.

Stellungnahme AH-Fraktion 2024:

Politische Bildung ist der SPD-Fraktion ein besonders wichtiges Anliegen. Zu diesem Thema wurden durch die Koalition von SPD und CDU im Zuge der Absenkung des Wahlalters zum Abgeordnetenhaus auf 16 Jahre einige Begleitanträge eingebracht und beschlossen. Neben einer Weiterentwicklung der Jugend-Demokratiefonds und dem Ausbau der Kinder- und Jugendbeteiligungsstrukturen der Bezirke sollen Jugendlichen demokratische Vertreter:innen und Institutionen nähergebracht und ein Jugend-Check für Berlin eingeführt werden. Zu den geforderten Maßnahmen wird der Bericht der CDU geführten Senatsverwaltung in Kürze erwartet. Die SPD-Fraktion hat darüber hinaus in den Verhandlungen zum Haushalt 2024/2025 zahlreiche Projekte der politischen Bildung absichern können. Zur Stärkung der Landeszentrale für politische Bildung wurde zusätzlich aktuell ein Parlamentsantrag der Koalition eingebracht.
Die Überarbeitung der Rahmenlehrpläne durch die CDU geführte Senatsverwaltung dauert weiter an und wird aktiv durch die SPD-Fraktion im Rahmen der Koa-Runden mit der CDU geführten Verwaltung begleitet. Verschiedentlich wurde im Austausch an unterschiedlichen Stellen Differenzen mit der CDU deutlich. Da die Weiterentwicklung der Rahmenlehrpläne Exekutivhandeln ist, ist eine formale Einflussnahme durch die SPD-Fraktion schwierig. Auf Initiative der SPD-Fraktion findet in die laufende Schulgesetznovelle eine Stärkung der Schüler:innenvertretung Einzug.
Im Zuge einer Reform des Lehrkräftebildungsgesetzes soll im nächsten Jahr die erste Phase der Lehramtsausbildung weiterentwickelt werden. Durch den Aufbau des neuen Berliner Landesinstituts ist zudem eine Neustrukturierung von Weiterbildungsangeboten zu erwarten, die seitens der SPD-Fraktion im Sinne des Parteitagsantrags begleitet wird.
Überweisungs-PDF: