Antrag 40/I/2014 Historisches Gesamtkonzept für das Tempelhofer Feld umgehend entwickeln

Status:
Annahme

Unabhängig vom Ausgang zur Abstimmung über den Volksentscheid zum Tempelhofer Feld und vor einer Fortführung des Bebauungsplanverfahrens werden die Mitglieder der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und der Senat von Berlin aufgefordert, umgehend ein Gesamtkonzept für ein Gedenken auf dem Tempelhofer Feld zu entwickeln.

Die SPD Berlin hält an dem Beschluss des Abgeordnetenhauses von Berlin vom 23. Juni 2011 fest, in dem beschlossen wurde, den Senat aufzufordern, bei der Entwicklung des Tempelhofer Feldes

  • an das Konzentrationslager im Columbia-Haus, eines der ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager in Berlin,
  • die Zwangsarbeiterlager für die Rüstungsproduktion,
  • die Nutzung des bei Kriegsbeginn fast fertiggestellten Flughafenbaus als Fliegerhorst der Luftwaffe

 

durch die Schaffung eines Gedenk- und Informationsortes am Columbiadamm dauerhaft zu erinnern und diese Aspekte angemessen in das Gesamtkonzept zur Darstellung der historischen Entwicklung des Tempelhofer Feldes einzubeziehen.

Beschluss: Annahme in der Fassung der Antragskommission
Beschluss-PDF:
Stellungnahme(n):
  Stellungsnahme der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin Senat und die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus haben an dem Beschluss vom 23. Juni 2011 weiterhin festgehalten. Durch den Volksentscheid zum Tempelhofer Feld wurden gleichwohl sämtliche diesbezüglichen Planungen bzw. Umsetzungen zunächst zurückgestellt.   Stellungnahme SenStadtUm:  Der Informationspfad zur Geschichte des Tempelhofer Feldes wurde seit 2012 in mehreren Teilabschnitten realisiert und im Dezember 2015 fertiggestellt, seitdem informieren 27 thematische Tafeln an 20 Standorten auf dem Feld über die wesentlichsten historischen Aspekte.   Der Runde Tisch stellt einvernehmlich fest, dass mit dem Informationspfad eine grundsätzliche Forderung zur historischen Markierung erfüllt worden ist, er fordert jedoch weiterhin einen Erinnerungs- und Informationsort zur Vertiefung der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Tempelhofer Feldes zur NS-Zeit (gem. Abgeordnetenhausbeschluss v. 23. Juni 2011). Dieser Gedenkort ist in ein Gesamtkonzept zur historischen Kommentierung des gesamten Standorts - insbesondere auch des Flughafengebäudes - zu integrieren, eine entsprechende Konzeption ist zu erstellen, bürgerschaftliches Engagement (EPP) soll einbezogen werden.  
  • Ein künstlerischer Wettbewerb für den Ort des ehemaligen KZ „Columbiahaus“ ist noch nicht gestartet worden, da die Finanzierungsfrage, für die Skzl Kult zuständig ist, noch nicht abschließend geklärt ist
  • Die Archäologische Grabungen als weitere Grundlage für einen Gedenkort zur Zwangsarbeit sind finanzierbar, können aber erst nach Fertigstellung des Entwicklungs- und Pflegeplanes eingeleitet werden
  • Ein Raum zur historischen Information über den Standort und das Flughafengebäude ist noch nicht fest-gelegt, könnte aber im Zusammenhang mit den Förderprojekten Besuchergalerie auf dem Dach und Tower Tempelhof berücksichtigt werden, wenn eine entsprechende Ausstellungskomponente ggf. über Lottomittel finanziert werden kann.
  • Die Erarbeitung der inhaltlichen Konzepte ist in Vorbereitung. Dafür konnte Kulturprojekte als Partner gewonnen werden.
  • Die Abstimmung für die Wahl eines Betreibers der Informationsorte läuft.
  Die Arbeit des Runden Tisch unter Leitung von Herrn Nachama ruht nach abgeschlossener Beteiligung am Entwicklung- und Pflegeplan.