Wir fordern die SPD Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus auf, sich beim Senat für die Bildung einer Kommission aus Senat und Bezirken einzusetzen, die ein Bibliothekskonzept für das Land Berlin und seine Bezirke vorlegt. Es sollen in der Kommission die inhaltlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Arbeit und Entwicklung der Berliner Bibliotheken als Bildungs- und Kultureinrichtungen für die folgenden Jahre erarbeitet werden.
Zum Bibliothekskonzept soll gehören: die Definition der Aufgaben der jeweiligen Bibliotheken als Bildungs- und Kultureinrichtungen vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen, technologischen Entwicklungen, der Veränderung des Dienstleistungsangebots durch den Medienwandel und der Anforderungen von gesellschaftlicher Inklusion.
Elementar sind darüber hinaus:
- Eine Verständigung zwischen dem Land und den Bezirken über quantitative und qualitative Mindeststandards für die Bibliotheksprodukte sowie deren künftige Ausfinanzierung
- Der gemeinsame Umgang mit und die Förderung von Ehrenamt in den Berliner Bibliotheken (datenschutzrechtlich und abrechnungstechnisch/KLR)
- Die Verortung der Bibliotheken unter sozialräumlichen Aspekten
- Ansätze zur Diversifizierung der Bibliotheksarbeit als Antwort auf die heterogenen Bedürfnisse der Bevölkerung (erweiterte Öffnungszeiten an den Wochenenden und Abendstunden)
- Die personelle Sicherung der Bibliotheksarbeit.
Die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats werden aufgefordert, ein Bibliothekskonzept für das Land Berlin und seine Bezirke vorzulegen.
Das Bibliothekskonzept soll inhaltliche, organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen für die Arbeit und Entwicklung der Berliner Bibliotheken als Bildungs- und Kultureinrichtungen festlegen.
Bibliotheken sollen als Bildungseinrichtungen (Lernorte), ebenso wie als kulturelle Treffpunkte, für alle Bevölkerungsgruppen da sein
- den sich wandelnden Mediennutzungen entsprechen (digitalisierte Gesellschaft),
- Orte des sozialen Ausgleichs sein (gesellschaftliche Inklusion) und
- den Anforderungen der wachsenden und sich wandelnden Stadt mit ihren vielfältigen Bewohner*innen (Diversität) gerecht werden.
Unsere städtischen Bibliotheken müssen mit qualifiziertem Personal ausgestattet sein, um
- Öffnungszeiten in den Abendstunden und am Wochenende zu ermöglichen,
- einheitliche Qualitätsstandards (u.a. Bestandsgröße und Ausstattung) zu gewährleisten,
- eine regionale Ausgestaltung mit einem spezifischem Profil für die jeweiligen Bewohner*innen zu garantieren.