Antrag 96/II/2019 Kita für alle – ab vier Jahren!

Status:
Annahme mit Änderungen

Was ein Kind in seinen ersten Lebensjahren lernt, ist von großer Bedeutung für seinen künftigen Lebensweg. In der Kita wird die Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes in Ihrer Familie ergänzt und unterstützt. Kitas fördern Mädchen und Jungen in ihrer sozialen, emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung von Anfang an. Kinder, die mindestens zwei Jahre in der Kita waren, erreichen deutlich bessere Ergebnisse in den Sprachtests als Kinder, die nur kurz oder gar nicht in der Kita waren.

 

Dennoch weisen nach wie vor zu viele Kinder ein Jahr vor der Schule große Defizite, vor allem Sprachprobleme auf. Diese Kinder haben in der Regel gar keine Kita besucht oder nur sehr sporadisch. Und obwohl die Teilnahme an den Sprachtests Pflicht ist, erscheinen jedes Jahr viele Familien gar nicht, bzw. nach festgestellten Sprachdefiziten kommen die Kinder nicht in der Kita an.

 

Die Qualität und hohe Akzeptanz der Berliner Kita spricht für sich, aus diesem Grund fordern wir die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhaus von Berlin und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats auf, den Besuch des letzten Kitajahres verpflichtend zu machen und die entsprechenden rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

 

Das verpflichtende Kitajahr soll in der Kita und auf der Grundlage des “Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege”, der Grundlage der Arbeit aller Berliner Kitas, stattfinden. Es bietet einen verbindlichen, wissenschaftlich begründeten und fachlich erprobten Orientierungsrahmen für die Erzieherinnen und Erzieher und findet bundesweit Nachahmer. Es beschreibt, welche grundlegenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ein Kind braucht, um seinen Lebensweg erfolgreich zu beschreiten, mit welchen Inhalten es bekannt gemacht werden soll und wie es entsprechend seines Entwicklungsstandes und seiner Neigungen gefördert werde kann.

 

Wichtig ist, dass alle Kinder bestmögliche Voraussetzungen für ihren weiteren Bildungsweg erwerben.

Empfehlung der Antragskommission:
Annahme in der Fassung der AK (Konsens)
Fassung der Antragskommission:

Was ein Kind in seinen ersten Lebensjahren lernt, ist von großer Bedeutung für seinen künftigen Lebensweg. In der Kita wird die Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes in Ihrer Familie ergänzt und unterstützt. Kitas fördern Mädchen und Jungen in ihrer sozialen, emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung von Anfang an. Kinder, die mindestens zwei Jahre in der Kita waren, erreichen deutlich bessere Ergebnisse in den Sprachtests als Kinder, die nur kurz oder gar nicht in der Kita waren.

Dennoch weisen nach wie vor zu viele Kinder ein Jahr vor der Schule große Defizite, vor allem Sprachprobleme auf. Diese Kinder haben in der Regel gar keine Kita besucht oder nur sehr sporadisch. Und obwohl die Teilnahme an den Sprachtests Pflicht ist, erscheinen jedes Jahr viele Familien gar nicht, bzw. nach festgestellten Sprachdefiziten kommen die Kinder nicht in der Kita an.

Die Qualität und hohe Akzeptanz der Berliner Kita spricht für sich, aus diesem Grund fordern wir die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhaus von Berlin und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats auf, die Ausdehnung der obligatorischen schulvorbereitenden Sprachförderung auszubauen. Ebenso muss mit der Umsetzung des Kita-Entwicklungsplanes mit Priorität sofort begonnen werden, bestehende Kitas auszubauen und neue zu fördern. Damit müssen die dringend erforderlichen neuen Kita-Plätze geschaffen und finanziert werden

Dies soll in der Kita und auf der Grundlage des “Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege”, der Grundlage der Arbeit aller Berliner Kitas, stattfinden. Es bietet einen verbindlichen, wissenschaftlich begründeten und fachlich erprobten Orientierungsrahmen für die Erzieherinnen und Erzieher und findet bundesweit Nachahmer. Es beschreibt, welche grundlegenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ein Kind braucht, um seinen Lebensweg erfolgreich zu beschreiten, mit welchen Inhalten es bekannt gemacht werden soll und wie es entsprechend seines Entwicklungsstandes und seiner Neigungen gefördert werde kann.

Wichtig ist, dass alle Kinder bestmögliche Voraussetzungen für ihren weiteren Bildungsweg erwerben.

Beschluss: Annahme mit Änderungen
Text des Beschlusses:

Was ein Kind in seinen ersten Lebensjahren lernt, ist von großer Bedeutung für seinen künftigen Lebensweg. In der Kita wird die Bildung, Erziehung und Betreuung des Kindes in Ihrer Familie ergänzt und unterstützt. Kitas fördern Mädchen und Jungen in ihrer sozialen, emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung von Anfang an. Kinder, die mindestens zwei Jahre in der Kita waren, erreichen deutlich bessere Ergebnisse in den Sprachtests als Kinder, die nur kurz oder gar nicht in der Kita waren.

Dennoch weisen nach wie vor zu viele Kinder ein Jahr vor der Schule große Defizite, vor allem Sprachprobleme auf. Diese Kinder haben in der Regel gar keine Kita besucht oder nur sehr sporadisch. Und obwohl die Teilnahme an den Sprachtests Pflicht ist, erscheinen jedes Jahr viele Familien gar nicht, bzw. nach festgestellten Sprachdefiziten kommen die Kinder nicht in der Kita an.

Die Qualität und hohe Akzeptanz der Berliner Kita spricht für sich, aus diesem Grund fordern wir die sozialdemokratischen Mitglieder des Abgeordnetenhaus von Berlin und die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats auf, die Ausdehnung der obligatorischen schulvorbereitenden Sprachförderung auszubauen. Ebenso muss mit der Umsetzung des Kita-Entwicklungsplanes mit Priorität sofort begonnen werden, bestehende Kitas auszubauen und neue zu fördern. Damit müssen die dringend erforderlichen neuen Kita-Plätze geschaffen und finanziert werden

Dies soll in der Kita und auf der Grundlage des “Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege”, der Grundlage der Arbeit aller Berliner Kitas, stattfinden. Es bietet einen verbindlichen, wissenschaftlich begründeten und fachlich erprobten Orientierungsrahmen für die Erzieherinnen und Erzieher und findet bundesweit Nachahmer. Es beschreibt, welche grundlegenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ein Kind braucht, um seinen Lebensweg erfolgreich zu beschreiten, mit welchen Inhalten es bekannt gemacht werden soll und wie es entsprechend seines Entwicklungsstandes und seiner Neigungen gefördert werde kann.

Wichtig ist, dass alle Kinder bestmögliche Voraussetzungen für ihren weiteren Bildungsweg erwerben.

Beschluss-PDF:
Stellungnahme(n):
Stellungnahme des Senats 2022: Der Senat hat in seiner Sitzung am 17.08.2021 den von Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres, vorgestellten „Kitaentwicklungsplan“ beschlossen. Mit dem vorgelegten Bericht wurde ein Überblick über die aktuelle Platz- und Fachkräftesituation in Kindertageseinrichtungen gegeben. Gemeinsam mit den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe ist es gelungen, die Platzkapazitäten in Berliner Kindertageseinrichtungen weiter auszubauen. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 wurden im Land Berlin 175.836 Betreuungsplätze angeboten und 170.714 Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege betreut.

Sandra Scheeres, zu der Zeit Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Der Kita-Ausbau geht weiter. Bislang konnten durch das Bundesprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung seit 2008 und das Landesprogramm ‚Auf die Plätze, Kitas los!‘ seit 2012 mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 448 Mio. Euro rund 68.700 Kita-Plätze geschaffen und vom Wegfall bedrohte Kita-Plätze erhalten werden. Der Platzausbau ist auch für die Zukunft gesichert: Im aktuellen Jahr wurden aus Landesmitteln rund 17,4 Mio. Euro für den Platzausbau sowie 5 Mio. Euro für den Platzerhalt zur Verfügung gestellt. Darüber stellt das Land Berlin im Nachtragshaushalt in 2021 rund 25 Mio. Euro für den Kitaausbau als Verpflichtungsermächtigung für Ausgaben in 2022 schon jetzt bereit. Berlin erhält zudem 48,8 Mio. Euro aus Bundesmitteln aus dem Zukunftspaket ‚Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken‘. Somit ist auch der zukünftige Platzausbau gesichert.“

Eckpunkte des Berichts „Kindertagesstättenentwicklungsplan: Jährliche Fortschreibung 2021“ sind:
  • Aktuell bieten die Berliner Kitas und Kindertagespflegestellen rund 176.000 Plätze an. Das sind 10.000 Plätze mehr als im Jahr 2016, ein Aufwuchs von 6 Prozent.
  • Ende 2020 besuchten 170.700 Kinder eine Kita oder Tagespflege, 1100 mehr als im Vorjahr. Seit 2016 ist die Nachfrage nach Kindertagesbetreuung deutlich gestiegen (12.000 belegte Plätze mehr beziehungsweise ein Anstieg um rund 8 Prozent seit 2016).
  • Verglichen zum Vorjahr stieg die Betreuungsquote der Null- bis unter Siebenjährigen auf 64,2 Prozent. Die Betreuungsquoten der Ein- bis unter Dreijährigen beträgt
  • 69 Prozent, die Betreuungsquote der Drei- bis unter Sechsjährigen Kinder 92 Prozent. Zwischen den Bezirken gibt es deutliche Varianzen, die beim weiteren Platzausbau berücksichtigt werden sollten.
  • Ende 2020 lebten 263.929 Kinder unter 7 Jahren in Berlin, das sind 100 Kinder weniger als im Vorjahr – damit ist die Bevölkerungszahl stabil.
  • Die Fachkräftesituation entwickelt sich weiterhin positiv. Seit 2016 ist die Zahl der
  • Kita-Fachkräfte von rund 22.700 auf rund 28.300 angestiegen, ein jährliches Plus von rund 5 Prozent.
  • Das Teilzeitstudium wird immer stärker nachgefragt: Im aktuellen Schuljahr gibt es rund 6400 Teilzeit- und rund 4100 Vollzeitstudierende im Beruf Erzieherin beziehungsweise Erzieher. Teilzeitstudierende sind berufsbegleitend als Quereinsteigende tätig.
  • Im Kalenderjahr 2020 wurden insgesamt rund 3300 Quereinsteigende anerkannt, davon rund 2200 berufsbegleitend und rund 1100 Quereinsteigende aus den verwandten Berufen, als bilinguale Quereinsteigende oder sonstige geeignete Personen.
  • Überweisungs-PDF: