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Antrag 152/I/2025 Verbesserung der Sprachförderung durch eine Stärkung des Fachs Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

24.04.2025

Die SPD fordert die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus auf, die Arbeitsgrundlage der Lehrkräfte mit dem Fach Deutsch-als-Zweitsprache zu verbessern. Im Einzelnen fordern wir:

  1. Mindestens halbjährige Arbeitsverträge
    Wir fordern, dass alle Lehrkräfte im Fach Deutsch-als-Zweitsprache (DaZ) Arbeitsverträge mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr erhalten.
  2. Bachelorabschluss als Mindestanforderung
    Die Mindestqualifikation für die Einstellung einer Lehrkraft im Fach DaZ muss ein abgeschlossenes Bachelorstudium im Fach DaZ oder ein fachlich vergleichbarer Hochschulabschluss sein.
  3. Einführung landesweiter Online-Sprachstandstests für DaZ-SuS
    Wir fordern die Einführung landesweiter online Vergleichstests zusätzlich zu den bereits bestehenden Deutsch-Vergleichstests für DaZ-Schüler*innen (SuS), um die Sprachkompetenzen regelmäßig und objektiv zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Tests müssen anonymisiert öffentlich zugänglich gemacht und auf der landeseigenen Webseite der Senatsverwaltung veröffentlicht werden.
  4. Einführung individueller Lernzeit mit DaZ-Fachkräften
    Wir fordern, dass DaZ – SuS auf Grundlage von Sprachstandtests zeitweise individuelle Förderung erhalten.
  5. Erhöhung der finanziellen Mittel und Besetzung weiterer Stellen
    Wir fordern, dass die Senatsverwaltung höhere finanzielle Mittel im Haushalt bereitstellt, um die Zahl der Lehrkräfte im Fach DaZ deutlich zu erhöhen. Es muss gewährleistet werden, dass ausreichend Stellen besetzt werden.

 

Antrag 139/I/2025 Keine soziale Schließung der Berliner Gymnasien

24.04.2025

Die sozialdemokratischen Mitglieder im Senat und Abgeordnetenhaus werden aufgefordert, sich gegenüber der Senatsbildungsverwaltung für eine statistische Auswertung einzusetzen, ab welchem Notendurchschnitt es in signifikanter Weise zu einem Nichtbestehen des Probejahres („Abschulen“) gekommen ist. Auf dieser Grundlage soll ein Notendurchschnitt entwickelt werden, der in geeigneter Weise die Eignung für das Gymnasium indiziert. Der gesetzliche Notendurchschnitt für eine Gymnasialempfehlung ist anzuheben, wenn der so ermittelte Notendurchschnitt über dem derzeitigen Notendurchschnitt von 2,2 liegt.

Antrag 135/I/2025 Geschichte der Gastarbeitnehmer:innen und Vertragsarbeiter:innen als fester Bestandteil des Berliner Schulcurriculums

24.04.2025

Die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats und des Abgeordnetenhauses werden aufgefordert, die Geschichte und die Bedeutung der Gastarbeiter:innen der 1950er bis 1970er Jahre und der Vertragsarbeiter:innen in Deutschland im Schulcurriculum Berliner Schulen zu implementieren. Dabei soll die wirtschaftliche, wie auch kulturelle Bedeutung für unser Land gewürdigt und gelehrt werden. Dazu gehören auch die gewerkschaftlichen Umbrüche der IG Metall, die maßgeblich durch die Gastarbeiter:innen initiiert und durchgesetzt wurden

Antrag 132/I/2025 Dicke Luft in der Schule? Nicht mit uns!

24.04.2025

Die Qualität der Raumluft in Schulen ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Schüler*innen sowie Lehrkräften. Besonders in den letzten Jahren hat die Bedeutung guter Luftqualität zugenommen, da sie nicht nur das Infektionsrisiko durch Viren minimiert, sondern auch Konzentrationsfähigkeit und Lernerfolg positiv beeinflusst.

 

Während der COVID-19-Pandemie hat Berlin viele mobile Luftfilteranlagen angeschafft, um die Verbreitung von Krankheitserregern in Schulen zu reduzieren. Doch aktuelle Berichte zeigen, dass zahlreiche dieser Geräte nicht mehr genutzt werden, obwohl sie weiterhin einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Raumluft leisten könnten. Schulen stehen daher vor der Herausforderung, bestehende Maßnahmen sinnvoll weiterzuentwickeln und langfristig tragfähige Konzepte zur Luftreinhaltung zu etablieren.

 

Ein erfolgreiches Beispiel liefert die Stadt Lübeck mit dem Projekt „Frische Luft für klare Köpfe“. Dort wurden alle Klassenräume mit CO₂-Messsystemen ausgestattet, die den CO₂-Gehalt kontinuierlich überwachen und durch ein Ampelsystem anzeigen, wann gelüftet werden sollte. Die Initiative sorgt nicht nur für bessere Luft, sondern steigert auch die Konzentrationsfähigkeit und damit die die Freude an Schule und Lernen. Dieses Modell zeigt, dass durch einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen eine nachhaltige Verbesserung der Luftqualität in Schulen erreicht werden kann.

 

In Berlin fehlt es bisher an einem vergleichbaren ambitionierten Konzept. Stattdessen sind viele Schulen weiterhin auf manuelle Lüftung angewiesen, die in der kalten Jahreszeit zu Zugluft und Energieverlust führt. Zudem sind die vorhandenen mobilen Luftfilter vielerorts nicht mehr im Einsatz, weil unklar ist, wer für ihre Wartung und den Betrieb verantwortlich ist. Auch fehlt eine flächendeckende Ausstattung mit CO₂-Messgeräten, obwohl deren Nutzen wissenschaftlich belegt ist.

 

Besonders im Sommer sind die Bedingungen in vielen Berliner Klassenzimmern untragbar. Während der warmen Monate heizen sich schlecht belüftete Räume stark auf und hohe Temperaturen in Kombination mit mangelndem Luftaustausch führen zu Konzentrationsproblemen, Müdigkeit und sinkender Leistungsfähigkeit der Schüler*innen. Studien zeigen, dass bereits ab etwa 26 Grad die kognitive Leistungsfähigkeit deutlich nachlässt. Da das Berliner Konzept primär auf Fensterlüftung setzt, verschärft sich das Problem, wenn es draußen ebenso heiß ist und kaum Luftbewegung herrscht.

 

Durch die Klimakrise werden extreme Wetterlagen, insbesondere Hitzewellen, in Zukunft weiter zunehmen. Ein modernes Lüftungskonzept muss daher nicht nur für saubere Luft sorgen, sondern auch verhindern, dass Klassenräume zu Hitzefallen werden.

 

Es ist höchste Zeit, dass Berlin proaktive Schritte unternimmt, um die Luftqualität in seinen Schulen nachhaltig zu verbessern. Wir dürfen nicht zulassen, dass Schüler*innen unter schlechten Lernbedingungen leiden und dadurch auch ihre Leistungen.

 

Daher fordern wir:

  • Wiederinbetriebnahme und regelmäßige Wartung bestehender Luftfiltersysteme. Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Luftfiltersysteme leise sind und nicht beim Lernen stören.
  • Installation von kombinierten CO₂- und-Temperaturmessgeräten: Bei der Einführung soll direkt die Verantwortung hinsichtlich der Wartung geregelt werden.
  • Maßnahmen zur besseren Kühlung und Belüftung von Klassenzimmern, insbesondere an heißen Sommertagen. Sollte die Temperatur in Klassenräumen trotzdem vertretbare Werte übersteigen, muss konsequent Hitzefrei gegeben werden Dazu gehören bauliche Anpassungen wie effektive Sonnenschutzvorrichtungen, eine verbesserte Luftzirkulation durch mechanische Lüftungssysteme sowie Konzepte zur Temperaturüberwachung und gezielte Kühlung in Schulgebäuden.
  • Entwicklung eines standardisierten Lüftungskonzepts mit individuellen Lösungen: Es soll ein einheitliches Konzept für alle Berliner Schulen erarbeitet werden, das klare Richtlinien für effektives Lüften vorgibt. Gleichzeitig muss es Raum für individuelle Lösungen geben, um auf unterschiedliche bauliche Gegebenheiten und klimatische Bedingungen flexibel reagieren zu können. Zudem sollen Lehrkräfte und Schüler*innen für die Bedeutung guter Raumluft sensibilisiert werden. Analog soll ein Heizkonzept entwickelt werden.

Antrag 131/I/2025 Kein Kind vom Schulmittagessen ausschließen – verpflichtende Anmeldesysteme stoppen

24.04.2025

Die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats von Berlin und des Abgeordnetenhauses werden aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass die Einführung von verpflichtenden (Online- ) Bestellsystemen für das kostenlose Schulmittagessen in der Primarstufe gestoppt wird. Kein Kind soll vom kostenlosen Schulmittagessen ausgeschlossen werden, nur weil seine Eltern das Mittagessen nicht rechtzeitig bestellt oder abbestellt haben.