Der Park am Gleisdreieck, der Gleisi, ist einer der wichtigsten innerstädtischen Erholungsorte für Menschen in Berlin. Für Jugendliche und junge Erwachsene, besonders jene ohne eigenen Garten oder Balkon, ist der Park ein elementarer Freiraum für Freizeit, Sport und Begegnung.
Dabei ist der Park nicht besonders groß – im Gegenteil: Viele Bereiche sind schmal, Wege verlaufen eng, und schon heute ist der Park an sonnigen Tagen stark ausgelastet. In einer wachsenden Stadt wie Berlin, und in Zeiten der Klimakrise, kommt dem Schutz solcher innerstädtischern Grünflächenräumen eine immer größere Bedeutung zu. Als demokratische Sozialist*innen streben wir nach dem guten Leben für alle – und nicht nur für die, die das nötige Kleingeld für einen eigenen Balkon haben.
Umso unverständlicher ist es, dass ausgerechnet dort neue, bis zu 90 Meter hohe Bürotürme geplant sind, die die Aufenthaltsqualität des Parks massiv beeinträchtigen würden. Durch die geplante Bebauung droht nicht nur eine weitere Versiegelung von Flächen, sondern auch eine Verschattung des Parkanlagen. Gerade die sonnenbeschienenen Wiesen würden im wahrsten Sinne des Wortes im Schatten stehen. Das schmälert erheblich die Nutzbarkeit für Erholung und Freizeit, besonders in den Abendstunden. Auch die Anwohner*innen engagieren sich aktiv gegen die Bebauung.
Zugleich verkennt das Vorhaben die tatsächlichen Bedarfe in der Stadt. Denn Berlin braucht vieles, aber nicht noch mehr Bürotower: viele davon stehen bereits jetzt leer. Statt wertvolle innerstädtische Freiräume zu opfern, braucht es eine nachhaltige Stadtentwicklung, die sich am Gemeinwohl orientiert und nicht an kurzfristigen Interessen einzelner Investor*innen. Dieses Projekt wirkt völlig aus der Zeit gefallen!
Ein Vertrag mit dem Investor des Parks aus dem Jahr 2005 kann nicht gegen die Interessen der Stadtgesellschaft zu den Konditionen von 2005 umgesetzt werden. Es bedarf einen Realitätscheck!
Statt die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu stärken und grüne Freiräume zu schützen, wird an Jahrzehnte alten Plänen zugunsten von einem Investor festgehalten, die dem guten Leben in der Stadt schaden. Was es braucht, sind lebendige, grüne Städte und keine endlosen Baustellen, die über Jahre hinweg für Lärm, Dreck und Sperrungen sorgen. Statt weniger Grünflächen in der Stadt, sollten mehr entstehen.
Daher fordern wir:
- keine Bebauung des Parks mit Hochhäusern oder Bürogebäuden
- eine Beendigung des Bauprojekts „Urbane Mitte“
- die Sicherstellung und Bewahrung der Aufenthaltsqualität im Park
- mehr innerstädtische dezentrale Grünflächen statt die Bebauung dieser
- einen stärkeren Fokus auf mehr Flächenentsiegelung und eine Vermeidung von zusätzlicher Versiegelung, wo immer möglich
