Antrag 63/II/2014 Jugendarbeitslosigkeit gemeinsam entschlossen bekämpfen!

Status:
Erledigt

Eine angemessene und qualifizierende schulische, universitäre oder duale Ausbildung ist der beste Schutz gegen Jugendarbeitslosigkeit!

 

Wir fordern deshalb die sozialdemokratischen Mitglieder des Senats von Berlin und die Abgeordnetenhausfraktion der SPD auf, sich für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit weiterhin einzusetzen, indem:

 

  1. das Konzept der vertieften Berufs- und Studienorientierung, das alle Berliner Schulen, auch die Gymnasien miteinschließt, um zukünftig Ausbildungs- und Studienabbrüche zu vermeiden, systematisiert wird.
  2. in allen Berliner Schultypen ein mehrstufiges Berufserfahrungssystem eingeführt wird, das bereits in der 7. Jahrgangsstufe beginnt, Schülerinnen und Schülern einen Einblick in ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten und einen Überblick über die verschiedenen Berufe sowie Praxiserfahrungen ermöglicht und in den höheren Klassenstufen in obligatorische Praktika übergeht. Die so geschaffenen Zukunftsperspektiven für SchülerInnen werden ihren Beitrag zur Verringerung der Schulabbrecher-Quote leisten. Jedoch ist es von höchster Wichtigkeit ein konkretes und ausfinanziertes Programm zur drastischen Senkung der Schulabbrecher-Quote in Berlin zu entwickeln und umzusetzen.
  3. das Instrument der Jugendberufsagentur gemeinsam mit den Bezirken und der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg vorangebracht und mit entsprechenden finanziellen Mitteln ausgestattet wird und dabei darauf geachtet wird, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund sowohl bei künftigen Weiterbildungsmaßnahmen als auch bei der tatsächlichen Vermittlung in Ausbildung und/oder Arbeit bei gleicher Qualifikation nicht benachteiligt werden. Darüber hinaus ist darauf hinzuwirken, dass die Angestellten der Jugendberufsagentur den Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der Berliner Bevölkerung widerspiegeln. Bei der konzeptionellen Aufstellung der Jugendberufsagenturen sollte der Tatsache Rechnung getragen werden, dass insbesondere für Jugendliche mit Migrationshintergrund Patinnen und Paten beim Orientierungs-, Übergangs- und Qualifizierungsprozess von besonderer Bedeutung sein können.
  4. das Land Berlin Auszubildende im Öffentlichen Dienst bei Abschluss unbefristet übernimmt und die Zahl der Übernahmen signifikant erhöht.
  5. die Ausbildungsquote in der Landes- und Bezirksverwaltung sowie landeseigenen Unternehmen auf mindestens 10% erhöht wird.
  6. Projekte zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und zur Steigerung der Ausbildungsfähigkeit werden in enger Zusammenarbeit mit den Bezirken fortgeführt. Hierbei sollen die bereits bestehenden und gut arbeitenden Netzwerke sinnvoll genutzt und gestärkt werden.
  7. Verbände, Kammern, Unternehmen und Bezirke bei ihren Maßnahmen zur Qualifizierung und Ausbildung von Jugendlichen unterstützt werden.

 

Empfehlung der Antragskommission:
(Konsens)